Das Problem mit dem Zahnfleisch
Eine der häufigsten Erkrankungen des Mundes ist die Zahnfleischentzündung – die sogenannte Gingivitis. Die Entzündung kann akut oder chronisch verlaufen und durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. Der häufigste Grund ist eine Infektion durch Bakterien, seltener sind Viren und Pilze die Übeltäter.
Die Vermehrung der Bakterien im Mundraum kann in den meisten Fällen auf eine mangelnde Mundhygiene zurückgeführt werden. Durch die unzureichende Pflege bilden sich Bakterien aus den Nahrungsresten und können so das Zahnfleisch entzünden. In der Regel ist die Behandlung unkompliziert und gründliche Mundpflege schafft eine schnelle Linderung mit dem zusätzlichen Verwenden von Hausmitteln.
Das Problem mit dem Zahnfleisch – zahnarzt frankfurt dr. roeser
Symptomatik und Formen der Gingivitis
Die Symptome einer Zahnfleischentzündung sind häufig die Gleichen und dadurch leicht einzuordnen. Die Beschwerden sind Mundgeruch, Zahnfleischbluten, eine sehr weiche Zahnfleischbeschaffenheit und charakteristische Anzeichen einer Entzündung: diese sind Rötung und Schwellung. Gelegentlich kann die Gingivitis für Schmerzen sorgen, das ist jedoch eher seltener der Fall.
Von den meisten Menschen bleibt sie unbemerkt – tatsächlich fällt es nur 20 % der Menschen auf, dass ihr Zahnfleisch entzündet ist. Dies findet seine Ursache darin, ob sie akut oder chronisch verläuft. Während eine akute Gingivitis oft unentdeckt bleibt und sich durch das regelmäßige Zähneputzen schnell wieder verläuft, kann die Chronische deutlich mehr Probleme bereiten. Von einer chronischen Zahnfleischentzündung ist zu sprechen, wenn die Reizung über eine Woche lang besteht. Dann kann sie weitere Probleme verursachen, bis zum Untergang des gesamten Zahns.
Die Entzündung kann ebenfalls durch eine mechanische Reizung, wie eine unebenen Krone verursacht werden. Die schlechte Nachricht für alle Raucher ist, dass Nikotinabusus die Heilung der Entzündung verschlechtert. Dies ist auf die gefäßverengende Eigenschaft des Rauchens zurückzuführen, was zu einer Mangeldurchblutung des Zahnfleisches führt sowie die Beeinträchtigung des Immunsystems. Daher empfiehlt es sich bei einem Nikotinabusus stärker auf die Mundpflege zu achten und in regelmäßigen Abständen sein Zahnfleisch nach dem Zähneputzen zu kontrollieren.
Neben der akuten und chronischen, gibt es noch die hormonell bedingte und die akute nekrotisierende ulzeröse Gingivitis. Ersteres tritt in der Regel während der Pubertät, einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Antibabypille auf. Häufig ist es nur ein vorübergehender Zustand und verläuft unkompliziert. Letzteres hingegen kann schwerere Folgen verursachen, wie Fieber und absteigende Infektionen, die sich bis zum Herz ausbreiten können.
Risikofaktoren
Die Gingivitis kann verschiedenen Risikofaktoren zugrunde liegen. Ganz vorne im Rennen sind die Stoffwechselerkrankungen zu dem auch der Diabetes mellitus zählt. Stress, Vitaminmängel, hormonelle Veränderungen oder Alkohol- und Nikotinabusus können weitere Ursachen einer Entzündung sein. Patienten, die bestimmte Medikamente einnehmen müssen, wie unter anderem Ciclosporin A. – was zum Beispiel zur Unterdrückung des Immunsystems nach einer Organtransplantation Anwendung findet – verursacht viele Probleme.
Da es die eigene Abwehr herunterschraubt, bietet dies den Bakterien optimale Angriffsfläche und die Möglichkeit sich unbeeinträchtigt zu vermehren. Des Weiteren sind Vorerkrankungen der Zähne, wie Karies ebenfalls förderlich eine Zahnfleischentzündung hervorzurufen.
Therapie
Abgesehen von der Reduzierung von Risikofaktoren sollte bei der Behandlung von Zahnfleischentzündungen der Fokus auf einer gründlichen Mundhygiene liegen. Es empfiehlt sich, etwas Geld in eine neue Zahnbürste zu investieren sowie in die Anschaffung einer Mundspüllösung. Die verwendete Zahnbürste sollte weiche bis mittelharte Borsten haben, um eine weitere mechanische Reizung des Zahnfleisches zu vermeiden.
Eine Bambuszahnbürste stellt eine umweltfreundliche und passende Lösung dar, da sie kein hartes Profil besitzt und ihre Borsten besser zwischen die Zähne kommen als die der herkömmliche Zahnbürsten. Die Zahnzwischenräume sollten bei der Mundpflege mehr im Mittelpunkt stehen, da dort die meisten Entzündungen ihren Ursprung finden. Hierfür eignet sich idealerweise der Gebrauch von Zahnseide, um optimal in die Zwischenräume zu gelangen. Die Zähne sollten mindestens zwei mal am Tag gleichmäßig für ungefähr drei Minuten geputzt werden. Eine antibakterielle Mundspülung kann zusätzlich bei der Vermeidung von Bakterienbildung helfen.
Verschiedene Hausmittel können Anwendung bei der Bekämpfung von Zahnfleischentzündungen finden. Diese sind unter anderem Salbei, Kamille, Thymian und Apfelessig. Vor allem Kamille ist ein ideale Pflanze zur Linderung der Problematik durch ihre entzündungshemmende und desinfizierende Eigenschaften. Bei der Anschaffung von Kamille sollte einiges bedacht werden. Salbei, Kamille und Thymian werden empfohlen als Tee aufzukochen und dann damit zweimal am Tag zu Gurgeln. Bei Apfelessig sollten zwei Löffel in ein Glas Wasser beigemengt werden und ungefähr eine halbe Stunde vor dem Essen den Mund damit ausspülen.
Sollte die Zahnfleischentzündung nicht in kürzester Zeit nach einer gründlichen Mundhygiene abklingen oder zusätzlich Eiter und Geschwüre auftreten, sollte dringend ein Zahnarzt aufgesucht werden, um die weitere Behandlung abklären zu lassen.
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